Cola Lemon 30 Cent

Darum geht‘s

In den abseitigen Ecken der Städte locken Leuchtreklamen mit dem Versprechen auf Risikofreude und Glücksrittertum: Sag hallo zu den Wettbüros, Lottoannahmestellen und Spielotheken. „Cola Lemon 30 Cent“ erschließt dir diese Nicht-Orte, diese tristen Tankstellen für Sehnsüchte – und macht dich vertraut mit Aufstiegsverheißungen und Abstiegsängsten, die zum Adrenalinkick der eigenen Sehnsüchte und Ängste verschmelzen. Das Motto hier lautet: Nur einmal noch Alles setzen – und dann endlich eine Perspektive haben. „Cola Lemon 30 Cent“ ist halb Videoinstallation, halb Performance. Gespräche mit Expert:innen des Alltags überlagern sich mit dem ganz normalen Spielbetrieb zu einem Kosmos des puren Glücks und der letztgültigen Verzweiflung in den Spirallaufbahnen der Sucht.

Hier, jenseits der Zeit und am Ende aller Gefühle, am Automaten, der alle sozialen Beziehungen ersetzt, wird alles zum Spiel, zur Simulation. Du tauchst ab in den tabuisierten Kosmos der Glücksspielsucht. Du schlüpfst in die Rolle der Spielenden/Abhängigen und spürst, wie es ist, wenn die Aussicht auf Geldgewinn und Existenzaufgabe zu mächtigen Betäubungsmitteln werden.

Wie weit wirst du gehen?

Die Vorstellungen haben vom 8. Mai bis 11. Mai 2023 in Köln stattgefunden. Im Anschluss an die Vorstellung am 9. Mai fand ein Publikumsgespräch statt, mit Dr. Wolfgang Kursawe (ehem. Leiter der Kölner Fachstelle Glücksspielsucht) und Robert G. (Leiter der Selbsthilfegruppe Game over Köln) sowie mit Beteiligten des Projekts.

Eine Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache war in jede Aufführung integriert. Das Publikumsgespräch am 09.05.2023 wurde ebenfalls in Deutsche Gebärdensprache übersetzt. An jedem Aufführungstag wurde bei Bedarf eine Einführung in Leichter Sprache angeboten. Mit Audiodeskription am 10.05.2023.

Eine Koproduktion des Theater im Bauturm und Sommerblut Kulturfestival